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Und nichts zu suchen ...

Überrascht werden.

Einfach mal wieder so spazieren gehen, weil ja die Kurse, in denen ich mich sonst bewege, immer noch nicht wieder stattfinden. Wie jetzt fast jeden Tag wieder in der näheren Umgebung herumlaufen, wo ich alle Wege schon so oft gemacht habe. Alle? Und dann doch einen sonst nie beachteten Nebenpfad einschlagen. Da liegt ein Haufen Gerümpel herum: morsche Zaunlatten, bröckelnde Mauersteine. Und was ist das da? Ein rostiger Deckel oder so. Bei Rost schaue ich immer hin.

Und beim Umdrehen stellt sich heraus: Es ist gar kein Deckel, sondern die verrostete Rückseite eines alten Tabletts, auf dessen blumig bemalter Vorderseite sich der Rost durchgefressen hat, fast wie zarte unentzifferbare Schriftzeichen.

"... und nichts zu suchen …" - Goethe hat das Blümchen in seinem Gedicht auch absichtslos "Gefunden". 

Er hat das gefundene Blümchen nicht gebrochen, sondern ausgegraben und wieder eingepflanzt. Und dann ein kleines Stück Weltliteratur dazu geschrieben.

Nun will ich mich natürlich nicht mit Goethe vergleichen, aber bei diesem absichtslosen Fund fiel mir sein Gedicht ein.

Ich habe das Tablett geschrubbt, gegen weiteren Rostfraß mit einer Lackschicht zu schützen versucht und schreibe hier im Blog was dazu.

Und vielleicht werde ich das Foto demnächst als Cover für eines meiner Überarbeitungsprojekte verwenden - von denen so einige auf der langen Bank liegen. Darüber demnächst mehr.

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