Anfang:

Ursprünglich als Hausaufgabe für einen Kurs geschrieben, entpuppte sich eine Kurzgeschichte als erstes Kapitel eines Romans. Ich schrieb weiter, schrieb und schrieb und kam gut voran - bis ich kurz vor Schluss scheute wie ein Pferd vor der letzten Hürde. 

Dann hörte ich von

NaNoWriMo:

Begründet vom Amerikaner Chris Baty, findet jedes Jahr im November der "National Novel Writing Month" statt. Weltweit beteiligen sich Tausende, die in den 30 Tagen einen Kurzroman schreiben wollen. Die Grundregeln sind ganz einfach:

- Vorher darf geplottet und geplant, aber nichts davon geschrieben werden.

- Man soll mindestens 50 000 Wörter schaffen.

- Der Roman soll auch ein Ende haben, also in sich abgeschlossen sein.

- Und die letzte, sehr befreiende Regel lautet: Gut muss es (noch) nicht sein, erst mal Masse statt Klasse.

 

Damit sollte ich doch auch die letzte Hürde nehmen können, also einen Roman zum Abschluss bringen?

Und wenn mir das einmal gelang, hätte ich mir schon bewiesen, dass es geht, und könnte die Erfahrung mitnehmen in die Überarbeitung meines vorherigen Romans.

Dachte ich, beteiligte mich 2010 am NaNoWriMo und kam auch sehr gut voran. Ein Trick half mir beim Schreiben:

Ich erfand eine Möchtegernautorin, die ihren Vater überzeugen will, dass sie es ernst meint mit der Schreiberei, und bis zum Bewerbungsschluss für das Studium "Kreatives Schreiben" einen Roman fertig bekommen will. Wenn sie das schafft, zahlt er ihr das Studium. Diese Autorin, Daniela Breithaupt, kommt immer wieder selbst zu Wort, sie kommentiert die Handlung, plant und schreibt darüber, dass ihr die Figuren manchmal einen Strich durch die Rechnung machen.

So war ich lange Zeit weit über dem Soll von ca. 1.700 Wörtern pro Tag. Bis - kurz vor Schluss. Da stockte ich wieder, tagelang, und brachte es mit Mühe und Selbstüberredung doch noch zu einem Ende. Das konnte gelingen, weil ich mir sagte, es müsse ja nicht gut sein, bloß eben fertig - was mir die Wichtigkeit der letzten Regel beweist. Tatsächlich fand ich den endlich gefundenen Schluss sogar gut und hatte nun den Entwurf für meinen Roman:

 

 

Die Nacht ist keine Illusion - ein "Triefialroman"

Eine Möchtegernautorin versucht sich an einem Roman und schreibt dabei ihr Leben um.

 

NaNoWriMo Siegerplakette 2010

 

 

 

Das "Leckerli" für NaNoWriMo-Schreiber: Wer das Pensum geschafft und den fertigen Roman, kodiert, hochgeladen hat, kann sich am Ende die "Siegerplakette" herunterladen.

Im November 2011 folgte

ZwischenAbstand

„ZwischenAbstand“ ist ein Entwicklungsroman in 26 Episoden.

 

Grundidee:

In jeder der 26 Episoden, die scheinbar gar nichts miteinander zu tun haben, erscheint Alexander, der Protagonist des Buches, als eine der Nebenfiguren, und so fügt sich durch die verschiedenen Situationen in den Texten, die chronologisch angeordnet sind und zwischen den 1980er Jahren und 2011 spielen, seine Lebensgeschichte zusammen. Erst in der letzten Geschichte steht er selbst im Zentrum.

 

Für mich selbst und Probeleser binde ich die Romanentwürfe.

     

Cover ZwischenAbstand

 

Formale Besonderheit:

Der Titel, der jeweils auch das Anfangswort ist, fängt in der ersten Geschichte mit Z an („Zwischen“), in der zweiten mit Y, in der dritten mit X und so weiter, das Alphabet rückwärts. Die letzte Geschichte, also die mit dem Protagonisten des ganzen Buches, heißt „Abstand“.

 

Diese Vorgaben waren alles, was ich geplant hatte.

Ich schrieb dann fast eine komplette Geschichte pro Tag, in den 30 Novembertagen mussten ja alle 26 Episoden fertig werden. Das wurden sie auch, deshalb gab es wieder den Download:

NaNoWriMo 2011

 

 

Man schreibt zwar nicht für diese Plakette, aber sie herunterladen zu können ist schließlich ein gutes Gefühl.

Arbeitsstipendium

Für mein Romanprojekt "ZwischenAbstand" wurde mir vom Förderkreis Deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg ein Arbeitsstipendium bewilligt. Nach und nach überarbeite ich nun jede der einzelnen Geschichten, um daraus ein fertiges Ganzes zu machen.

Zwei Texte daraus, "Zwischen" und "Rot", wurden im 2015 erschienenen Förderband 14, "Was wir nicht sehen", veröffentlicht. 

Texte recycled

Einige der Texte aus "ZwischenAbstand" habe ich bereits, überarbeitet, einzeln als Kurzgeschichten verwendet.

So las ich zum Beispiel am Internationalen Frauentag 2013 in der Stadtbibliothek Reutlingen "Zwischen", die Geschichte von Alexanders Mutter, die, hochschwanger, auf der Autobahn verunglückt, und "Ich", die Geschichte einer alten Frau, die gegen ihr Vergessen anschreibt.

"Patschnass", beim Tübinger Bücherfest vorgestellt, stammt auch aus dem Episodenroman.

"Mittendrin" wurde in die Anthologie "Planet Kassel" aufgenommen.

In der "Schwäbisch-kriminellen Weihnacht", 2017 im Wellhöfer Verlag erschienen, ist meine Geschichte "Nebel" zu lesen, dort unter dem Titel "Hausbesuche". 

 

Something inside

Der Titel meines ursprünglich ersten geplanten Romans, "Something inside", ist ein Zitat aus "She's leaving home" von den Beatles:

Something inside that was always denied for so many years.

Zu Ende geschrieben habe ich ihn nun auch.

 

Das Thema:

Eine Frau befreit sich vom Schatten ihrer Mutter und sieht ihre Ehe in einem neuen Licht.

Alte Bilder

in der Rahmenhandlung
Für die Gestaltung des Covers habe ich ein Foto verwendet, das ich im "Bilderbogen", der Rahmenhandlung in Reutlingen am Weibermarkt 8, aufnehmen durfte - danke an Herrn Rösch.

schrieb ich während des NaNoWriMo 2013.

Eine erste formale Idee war, den Roman teilweise in einer Rahmenhandlung spielen zu lassen.

Dort wuchs meine Protagonistin auf.

Ein Auszug aus dem Text:

Papas Geschenke waren ganz besonders, nichts für gewöhnliche Kinder. Da gab es wunderschönes Papier, Stempel und Farben. Mama steckte dafür Holger und Moni manchmal etwas zu, einen Riegel Schokolade, ein Pixi-Buch, ein Matchbox-Auto. Heimlich. Das war Käthe egal, Mama und die beiden anderen, die waren schon in Ordnung, sie gehörten zur Familie, Käthe hatte sie lieb, aber Papa und sie lebten schließlich doch in einer anderen Welt, einer eigenen, in der besseren Welt. Einer Welt, die aus seiner Rahmenhandlung bestand, aus den Tönen, mit denen das Radio den Raum erfüllte, aus Papas Arbeit, seinen Hölzern, Papieren, dem Glas. Und aus Bildern. Käthes Bücher und Hefte kamen dazu und wenn sie mit den Schularbeiten fertig war, kritzelte, zeichnete, malte sie auf dem Papier, das Papa ihr reichlich zur Verfügung stellte.

 

 

Playing Jane Austen - das andere Stück

Im NaNoWriMo 2014 schrieb ich von einer deutschen Schülergruppe, die "Pride and Prejudice" von Jane Austen auf die Bühne bringen will. Eingeschoben sind Mails, die eine weitere Beteiligte nach England schreibt:

Hi Sal, I hate Jane Austen. Don't you? Have you read P&P lately? I haven't and I wasn't planning to in the near future either or even ever again. But here I am, glued to the bittersweet-and-sour book ...

Mein Stamm von Probelesern bekommt wieder handgebundene Exemplare.

 

Deine und meine und andere Geschichten - ein Roman

2017. Wieder ein November, wieder ein neues Projekt. Meine Protagonistin Franziska Derossi, die am Anfang des Romans die Welt und sich selbst durch eine dunkelgraue Brille sieht, wird durch eine Begegnung völlig aus der Bahn geworfen.

Ihre negative Weltsicht kontrastiert ein Blog, der "Klarissa schreibt Klartext:"  heißt und sich in saloppem Ton eher um Aufmunterung bemüht. Zum Beispiel:

 Fragt euch doch mal, wozu die eigentlich alle gut sind, die Wörter, die ihr so von euch gebt im Laufe eines Tages, einer Stunde. Man könnte auch mal damit experimentieren: nur noch die Wörter sagen, die wirklich nötig sind, die einen Sinn haben oder eine Funktion: Information, Liebkosung … Wörter könnten so vieles sein – und sollten anderes wiederum nicht sein, nämlich ärgerliche verbale Umweltverschmutzung.

Manchmal sind Wörter Brücken.

Manchmal sind Wörter Krücken.

SchwereSteinPapier

Auch im November 2018 schrieb ich einen Romanentwurf.  Am Anfang stellt sich die Ich-Figur als unzuverlässige Erzählerin vor:

 

Ich behaupte, es war so, und dann stimmt es für die Geschichte. Ich bin eine äußerst unzuverlässige Erzählerin, also nicht zu empfehlen, wenn es dem Leser um die Wahrheit geht, aber wer sich auf eine Geschichte einlassen mag, wer etwas über menschliche Irrtümer, Verrenkungen, Tricks und Betrug, aber auch Freundschaft, vielleicht sogar Liebe, auf jeden Fall Hilfsbereitschaft lesen möchte, sei hiermit herzlich eingeladen.

 

Quatsch, natürlich! Ich schreibe das alles nur für mich. Um MICH zu unterhalten, mir etwas klarzumachen, um mich abzulenken wohl hauptsächlich. Dafür ist mir inzwischen jedes Mittel recht, das mich nicht weiter verblödet.

 

Alle Romane sind bisher nicht veröffentlicht.

 

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